Peru, vier Wochen im Herbst

Reisevorbereitungen:
Anfang September 2006 wollten wir uns in Lima treffen. Wir, dass waren Ina und Axel aus Mannheim, Marian aus Mönchengladbach, German aus Hagen und Lothar aus Berlin. Da wir aus unterschiedlichen Flughäfen in Deutschland starteten, sind wir mit unterschiedlichen Flügen angereist. Die Preise für diese lagen zwischen 600 und 900 Euro. Wir nutzen verschiedene Flugrouten u.a. über die USA (Atlanta) oder über Kolumbien (Bogota). Ich hatte mich für die kürzeste Flugroute, mit einmal Umsteigen in Madrid, entschieden. Außerdem empfehle ich, alles bei einer Fluggesellschaft zu buchen, um im Fall von verspäteten oder gestrichenen Flügen eine Anschlussgarantie zu haben.

Wir wollten in Peru Kultur, Trekking und Bergsteigen. Daher haben wir uns schon Zuhause über die Verhältnisse und Möglichkeiten in Peru informiert. Genutzt hatten wir dafür einschlägige Reiseführer, Kartenmaterial, Internet-Seiten, sowie das Wissen von Menschen, die schon in Peru gewesen sind oder über dieses Land etwas Interessantes wissen.

Da wir auch zum Höhenbergsteigen nach Peru kamen, hatte ich mich dazu entschlossen, über den DAV dafür eine Versicherung abzuschließen. Die einfache, weltweite Erweiterung der normalen Mitglieder-Versicherung des DAV reichte für einige geplante Berge (u.a. Ampato) nicht aus ( mehr dazu siehe DAV-Versicherung ).

Außerdem sind bestimmte Schutzimpfungen zu empfehlen. Dabei sparten wir uns
Malariapropylaxe, denn wir wollten nicht ins Tiefland, sondern in den Süden des Landes. Dort liegen alle besuchten Orte über 2000 Meter und sind daher nicht Malaria gefährdet. Für den Notfall nahmen wir allerdings Malarone Tabletten mit.

Da die Wasserqualität nicht überall in Peru hygenisch einbandfrei ist, nahmen wir außerdem Micropur Forte Tabletten mit. Des Weiteren hatten wir in unserer Reiseapotheke Mittel u.a. gegen Durchfall, Darmverstimmungen. Das letztere kam sogar einmal zum Einsatz, als sich Marian durch schlechtes Fleisch in einem Restaurant den Magen verdorben hatte. Es empfiehlt sich, in Peru überwiegend vegetarisch zu essen, wenn man solche Zwischenfälle vermeiden will.

Wir wollten den Süden Perus ( Karte ) u.a. deswegen bereisen, da im September die Trockenzeit langsam zu Ende geht und im Süden die Regenzeit etwas später als im Nordteil anfängt.

Die für Touristen relevante Kriminalität beschränkt sich in Peru -unserer Erfahrung nach- nur auf kleinere Betrügereien, so beim Bezahlen von Bus- oder Eintrittickets. Bei Taxis sollte man sich nicht scheuen zu verhandeln und wenn genug Zeit ist auch mal ein Fahrpreisangebot ausschlagen, falls zu hoch erscheint.
Startpunkt Lima:
In Lima hatten wir uns im Hotel España getroffen. Dieses Hotel liegt in der Altstadt in einem Gebäude im Kolonialstil. Es ist Treffpunkt für viele Rucksacktouristen. Es bietet zusätzlich einen Taxidienst vom und zum Flughafen an und verfügt über ein Internetcafe. Internetcafes sind in Peru auch in kleineren Städten recht weit verbreitet. Für ein Einzelzimmer mit Dusche über den Flur bezahlten wir im Hotel Españia ca. 25 Soles. Der Umrechnungskurs war zum Zeitpunkt der Reise ca. 1 Euro zu 4 Sol. In den anderen Städten und auf dem Land haben wir meist deutlich weniger für ein sauberes Zimmer und eine warme Dusche bezahlt.

Man sollte eine Mischung von US-Dollar und der einheimischen Währung Sol dabei haben. Hotels, Taxis kann man meist mit Sol zahlen, aber auch ab und an mit US- Dollar. Busse, Lebensmittel, Eintrittstickets haben wir in Sol bezahlt. Bei dem Ausleihen von Expeditionsgegenständen oder dem Mieten von Jeeps mussten wir mit Dollar bezahlen. Außerdem hatten wir US-Dollar in Traveller-Checks für den Fall dabei, dass man bestohlen wird.
Es empfiehlt sich bei Reisen nach Peru, etwas Spanisch zu lernen, denn der Englisch sprechende Anteil der Bevölkerung ist recht klein und überwiegend in den Städten anzutreffen. Ina lernt seit längerem Spanisch und ich fing damit einige Monate vor der Reise an. So waren wir auch sprachlich gut vorbereitet.

In Lima hielten wir uns grade so lange auf, dass wir uns die Altstadt von Lima ansehen konnten. Dort haben wir die berühmten Holzbalkone mit ihren detailreichen Schnitzereien bewundert, welche eine architektonische Besonderheit Limas ist. Wir besuchten außerdem die Kirche und das Museum de la Convento Francisco, welches aus dem 16.Jahrhundert stammt. Besonders beeindruckend sind die unterirdischen Katakomben, die bis zum Anfang des 19.Jahrhunderts als Friedhof genutzt wurden und rund 70000 Menschen als letzte Ruhstätte dienen.

Am nächsten Tag ging es mit dem Flugzeug nach Cusco.

Cusco, Metropole des Inkareiches:

Den Flug nach Cusco buchten wir schon in Deutschland, da wir bei unserem Aufenthalt in Lima, zu wenig Zeit dafür hatten. Cusco war die Hauptstadt des Inkareiches, von der sie aus ein Riesenreich regierten, welches neben Peru, große Teile Ecuadors, Boliviens, Chiles und Argentiniens umfasste.

Die Stadt liegt auf ca. 3600 Meter und ist daher ein guter Ort, um mit einer Akklimatisation zu beginnen.

Von hier aus organisierten wir einen mehrtägigen Kulturausflug ins Urubambatal, dessen Höhepunkt Machu Picchu war.




























Ollantaytambo, befestigter Stützpunkt der Inkas:

Mit dem Bus ging es in 3 1/2 Stunden von Cusco nach Ollantaytambo.

Ollantaytambos Attraktion sind die Ruinen einer wichtigen Inkafestung. Mit dieser Festung ist es den Inkas gelungen, den Vormarsch der spanischen Konquistadoren kurzfristig zu stoppen. Erst Monate später konnten die Spanier die Festung bei einem zweiten Angriff stürmen.

Ollantaytambo gilt als einer der am frühsten besiedelten Orte in Südamerika. Dies verdankt er seiner günstigen geographischen Lage und dem milden Klima.

Für die Besichtung der Festungsanlagen sollte man sich Zeit nehmen, da es ein großes Areal ist. Wenn man keine Menschenmassen mag, empfiehlt es sich recht früh zu gehen.

Von Ollantaytambo ging es mit dem Zug weiter nach Agua Caliente.


Agua Caliente, unterhalb von Machu Picchu:

Um nach Agua Caliente zu kommen, gibt es nur den Zug oder den Inkatrail. Beide Möglichkeiten sind teuer. Den Inkatrail kann man nur mit Führern benutzen. Die Anzahl der Benutzer dieses Trails ist limitiert und man muss sich vorher anmelden. Da der Trail außerdem länger als die Zugfahrt dauert, hatten wir uns entschlossen, den Zug zu nehmen. Die Karten hierfür kauften wir einige Tage vor Abfahrt bei der Zuggesellschaft in Cusco.

Agua Caliente ist ein kleiner Ort, der in den letzten Jahren ein explosives Wachstum erfahren hat, welches den Touristenströmen zur Ruinenstadt Machu Picchu geschuldet ist.

Ungefähr anderthalb Stunden hat die landschaftlich interessante Zugfahrt entlang des Flusses Urubamba gedauert. Schon am Bahnhof von Agua Caliente bot man uns Übernachtungsmöglichkeiten an. Von dieser sind wir am Nachmittag zum 2592 Meter hohen Putukusi aufgebrochen. Dieser Berg ist ein gegenüber von Machu Picchu gelegener guter Aussichtspunkt. Auf ihn führt ein alter Inkapfad, der aus in Stein gehauenen Stufen und dem alten Stil nachempfundenen -aber stabileren- Holzleitern besteht.

Am Nachmittag sind noch einige in die öffentliche Badeanstalt gegangen, welche durch die warmen Quellen gespeist werden, die dem Ort seinen Namen gaben.

Am Abend ging es dann wieder auf die übliche Jagd nach einem guten und günstigen Restaurant, denn man will sich einerseits nicht neppen lassen, sich aber andererseits auch keine Gaumenfreuden entgehen lassen. Bei den allerorten üblichen frisch hergestellten Fruchtsäften, ist grade am Anfang der Reise etwas Vorsicht geboten. Sie sind zwar meist in
einem einwandfreien Zustand, da frisch hergestellt. Wenn man aber zuviel von diesen schmackhaften Getränken trinkt, kann der Darm zeitweise aufgrund der Übersättigung mit Fruchtsäure auf dumme Gedanken kommen.

Am folgenden Tag war es dann soweit. Wir brachen nach Machu Picchu auf. Zu Fuß hatten wir etwas mehr als eine Stunde den steilen Pfad durch den Bergnebelwald der Codillera Vilcabamba hinauf gebraucht. Um die Touristenströme zu vermeiden, gingen wir gegen 5 Uhr in der Früh los. Auf dem Weg aus dem Dorf in den Bergwald, standen auch schon andere Touristen an den Bushaltestellen oder waren wie wir zu Fuß unterwegs.

Nach ca. einer Stunde auf einem steilen Bergpfad erreichten wir den Bergrücken, auf dem Machu Picchu liegt. Das Panorama und die Stimmung des Ortes, war genauso wie der Eintrittspreis von ca. 80 Sol, überwältigend. Dieser Ort wurde nie von den Spaniern entdeckt, so entging er der Zerstörung. Wieso und wann seine Einwohner in verlassen haben, weiß man nicht.

Wir lassen uns für diesen einmaligen Ort einen halben Tag Zeit. Getroffen haben wir uns erst am Nachmittag wieder. Zuerst wanderte ich durch die Ruinen, dann über einen alten Inkapfad auf den Wayna Picchu, dessen Gipfel in über 2700 Meter Höhe direkt über der Ruinenstadt liegt. Von hier aus, begab ich mich nach einen Berg umrundenden Abstieg zum Sonnentor. Dieses liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Ruinenstadt. Hierfür muss man einmal durch die Ruinen und ein Stückchen leicht bergauf laufen. Das Sonnentour stellt den ursprünglichen Haupteingang zur Stadt dar, der über den Inkapfad erreichbar ist. Ein paar verfallene Mauern und Gebäudereste erinnern noch an die eigentliche Funktion der Toranlage.

Zurück in Agua Caliente ging es mit dem Zug retour nach Ollantaytambo und von dort aus mit dem Bus zum Ort Urubamba.


Urubamba, der Ort:
Diese kleine Stadt hat keine touristischen Sehenswürdigkeiten, außer die dass es keine hat. Man kann also erleben, wie Peruaner ohne nennenswerten touristischen Einfluss leben. So haben wir in unserer Preisklasse für Unterkünfte ein für europäische Standards recht heruntergekommenes Hotel gefunden. Und das lag höchstwahrscheinlich nicht daran, dass wir unzureichend recherchiert haben. Die Stadt ist einfach nicht für Tourismus ausgelegt. So sah man denn auch wenig Touristen auf der Straße. Wir haben diesen Ort trotzdem als Zwischenstadion gewählt, dann man kommt von hier gut nach Moray und zu den Salinas de Marras.

Mit dem Taxi fuhren wir zum Flecken Moray. Dort befinden sich die Überreste terassierter Pflanzanlagen der Inkas, die in ihrer Rundarchitektur einmalig sind. So wurden in einer hügeligen Landschaften mehrere Geländedepressionen von über ca. 100 Metern Tiefe ausgenutzt, um terassierte Pflanzanlagen anzulegen. Es wird vermutet, dass diese Anlage ein agrarische Versuchsanlage der Inkas war, denn es befinden sich keine Siedlungsreste in der Nähe. In den Geländeeinsenkungen kann es sehr warm werden, dies wirkt sich günstig auf das Pflanzenwachstum aus.

Von Moray sind wir zu Fuß durch offenes, überwiegend mit Feldern bebautes Gelände über ein, zwei Stunden in ein Seitental des Urubambatals gelaufen. In diesem Seitental liegen die Salinas de Maras. Hier wird in einer großen Terassenanlage auf einer Seite des engen Tals, Salz durch Verdunstung aus sehr salzhaltigen Quellwasser gewonnen. Die Arbeit in dieser Salzgewinnungsanlage ist hart und wird wie auch andere, bezüglich des fachlichen Niveau einfache Arbeiten, unterbezahlt. Besonders die Haut der Arbeiterrinnen und Arbeiter, die teilweise barfuss sind, leidet stark unter dem Einfluss des Salzes. Schon die Inkas sollen hier Salz gewonnen haben.

Von Urubamba ging es am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach Cusco.

























Cusco, das zweite Mal:

Nun organisierten wir den Trekkingteil unserer Reise. Es sollten um den Nevado Auzangate gehen, der mit 6300 Meter höchste Berg der Codillera de Vilcanota. Von einer Besteigung haben wir wegen seiner Schwierigkeit und Höhe schon vor der Reise Abstand genommen. Axel, German und ich wollten allerdings am Wege liegende 5000er zur weiteren Akklimatisation nutzen, um fit für einen 6000er zu werden.

Wir haben nicht alle Ausrüstungsgegenstände aus Europa mitgenommen. Zum einen um Übergewicht bei den Flügen zu sparen und zum anderen, um zu schwere Schlepperei zwischen den Unterkünften zu vermeiden. So mussten wir Pickel, Steigeisen, ein zusätzliches Zelt, weitere Isomatten,  einige Kochtöpfe usw. in Cusco leihen, wobei wir die speziell bergsteigerischen Utensilien wie Pickel und Steigeisen nur bei Bergführern leihen konnten. Ein solcher Bergführer hat uns außerdem Maultiere mit Ariero (Maultierführer) vermittelt, sowie wichtige Infos über den Treck und die geplanten 5000er (Nevado Campa, Nevado Huayruru Punco) gegeben.

Da wir eine kleine Stadtbesichtigung schon bei unserem ersten Aufenthalt in Cusco absolviert hatten, entschlossen wir uns die oberhalb der Stadt liegende Festungsruine Sacsayhuamán zu besuchen. Sacsayhuamán diente den Inkas zur Verteidigung ihrer Hauptstadt. Auch sie wurde von den Spaniern erobert und anschließend geschliffen.






Tinqui, Ausgangs- und Endpunkt des Auzangate-Trecks:
Tinqui ist ein kleines Bergdorf, welches nordöstlich des Nevado Auzangate gelegen ist. Einer alten Inkatradition folgend, werden auch heute noch große Berge manchmal als Gottheiten verehrt. So finden alljährlich Prozessionen zum Auzangate statt, der als wichtigster Bergapu Südperus gilt und der Hauptberg der Codillera Vilcanota ist.

Nach sechsstündiger Busfahrt über teilweise Schotterpiste kamen wir abends in Tinqui an. Die Straße von Cusco Richtung Tinqui wird derzeit ausgebaut, so mussten wir einige Verzögerungen in Kauf nehmen. Wir wurden dafür teilweise dadurch entschädigt, dass wir die Straßenbauarbeiten beobachten konnten, welche auch mit großen Maschinen durchgeführt wurden, die im abendlichen Dunkel durch Scheinwerfer beleuchtet monströs und imposant zugleich wirkten.


Etwas chaotisch fiel der Buswechsel im Ort Ocongate in der Nähe Tinqui aus. Dort stieß zu uns unser Ariero Ciprian. Endlich in Tinqui angelengt, haben wir im Haus von Ciprian übernachtet. Wo wir für eine Nacht im ländlichen Ambiente, mit Klo und Waschbecken über den Hof, unterkamen.

Die abendliche Suche nach einem passenden Restaurant verlief diesmal ergebnislos, zum einen weil es in Tinqui nur zwei oder drei Restaurants gibt und weil die Wirtin des ersten Restaurants welches wir besuchten, durch ihre (Un-) Freundlichkeit davon überzeugte, dass es besser wäre, wenn man selber kocht. Da wir uns in Cusco schon mit einigen Lebensmitteln eingedeckt hatten und wir uns am folgenden Morgen in Tinqui noch komplettieren konnten, war dies kein Problem. Wir haben zwar einige Mahlzeiten in Form von Trockennahrungen aus Europa mitgebracht, dies ist aber nicht unbedingt notwendig, da man in Peru genug Essen kaufen kann, welches sich für einen mehrtägigen Treck eignet.
Auzangate-Treck, sechs Tage in der Schönheit der peruanischen Berge wandern:


























Am nächsten Morgen ging es los. Die vier Mulis bekamen fast das ganze Gepäck für sieben Personen aufgebürdet, den Ariero und seinen Sohn eingeschlossen. Ein Muli kann ungefähr 30 bis 40 Kilo tragen. Wir trugen lediglich leichte Rucksack mit Marschverpflegung und den Kleinkram für tagsüber.

Zuerst ging es durch eine recht flache Landschaft an Feldern vorbei, die aber schnell montaner wurde. Bis wir mittendrin in den Cordillera de Vilcanota waren. Hütten zur Übernachtung gibt es auf dem Treck nicht. Man muss alles mitschleppen, sei es nun Essen, Zelt, Matte, Schlafsäcke oder das bergsteigerische Equipment, denn auf dem Treck selber gibt es keine Unterkunftsmöglichkeiten. Daher waren Mulis notwendig.

Für die körperliche Hygiene gab es am ersten und letzten Tag heiße Quellen, welche durch kleine Bassins erschlossen sind. Grade am ersten Tag war das Badeerlebnis besonders eindrucksvoll, da die uns umgebende Berglandschaft einmalig schön war.

Übernachtet wurde in Höhen zwischen 4000 und 5000 Metern, dies war günstig für eine Akklimatisation in Richtung 6000 Meter.

Dass Höhenanpassung von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann, konnten wir an Axel sehen, der sich am schnellsten an die große Höhe gewöhnte, wie sich bei der Besteigung des Nevado Huayruro Punco 5500 Meter und des Nevado Campo 5470 Meter zeigte.
Um zum Nevado Huayruro Punco zu kommen, mussten wir etwas von der eigentlichen Trekkingroute abweichen. Den Gipfel des Huayruro Punco konnten wir ohne Gletscherberührung erreichen. Dies ist nicht nur der allgemeinen Klimaerwärmung geschuldet, die auch nicht vor den Gletschern Südamerikas haltmacht. Peru liegt so nah am Äquator, dass es Gletscher erst in größerer Höhe als in südlicher bzw. nördlicher gelegenen Bergregionen -wie den Alpen- gibt.

Das Wetter wurde immer mal wieder schlecht. So war es oft bewölkt und es grieselte oder schneite hin und wieder. Beim Aufstieg zum Nevado Campa ( auch Nevado María Huamantilla genannt ) mussten wir mehrere Pausen einlegen, da die Sicht wegen niedrig stehenden Wolken zeitweise schlecht war. Kurz vor dem Hauptgipfel riss es jedoch auf und wir konnten die letzten Meter zum Gipfel stürmen.

Die letzte Nacht auf dem Treck, haben wir in der kleinen SiedlungPachanta verbracht. Dort bekamen wir gegen geringes Geld, Schlafplätze in einer primitiven Behausung. Auch in Pachanta gibt es warme Quellen. Diese werden in einem geräumigen Badebecken gestaut und man sollte es sich nicht entgehen lassen dort ein Bad zu nehmen.

Ich fand es schade, dass der Treck schon am sechsten Tag zu Ende ging, auch wenn das Campen unter freiem Himmel nicht den Schlafkomfort wie in einem Haus bietet. Die peruanische Berglandschaft ist einfach schön und zauberhaft wild und entschädigt für manche Strapazen.


























Cusco, das dritte Mal:

Nach dem wir vom Auzangate Treck wieder in Cusco zurück waren, blieben wir dort noch eine Nacht. Wir haben wieder in dem Hotel Kuntur Wasi in der Altstadt von Cusco übernachtet, in dem wir Teile unserer Sachen vorher deponiert hatten. Eine Gepäckdeponierung ist in den von uns genutzten Hotels und Pensionen immer möglich gewesen.


Puno am Titicacsee:

Mit dem Bus erreichten wir die Hafenstadt Puno nach 6 1/2 stündiger Busfahrt am späten Nachmittag. Die Stadt liegt mit ca. 3800 Metern Höhe nur geringfügig höher als Titicacasee selber. Beide sind Teile der großen Hochfläche Altiplano. Der Legende nach sollen die Inkas von der Isla del Sol auf dem Titicacasee kommen. Diese Insel liegt schon im bolivianischen Bereich des riesigen Sees.

Am darauf folgenden Tag haben wir die Schilfinseln des Volksstammes der Uros besucht, welche im Golf von Puno schwimmen. Die Schilfinseln bestehen nur aus geschnittenem Schilf und Seilen welche die Schilfhalme zusammenhalten. Die Schilfinseln sind frei schwimmend und werden mit Ankern in einer Tiefe von knapp 20 Metern auf dem Grund des Sees fixiert.
Vom Hafen von Puno aus fahren ständig Touristenboote zu den Inseln. Diese Touristen sind eine wichtige Einnahmequelle für die Uros, welche spezielle Inseln für die Touristen eingerichtet haben, auf denen sie selbstgemachte Souvenirs verkaufen und ein bischen gezeigt wird, wie die Uros früher gelebt haben. Die meisten Uros sollen heutzutage auf den Festland leben und wenn überhaupt nur zum Arbeiten auf die Inseln kommen. Es gibt auch die Möglichkeit, eine kleine Rundfahrt mit den klassischen Schilfbooten zu machen. Diese Schilfboote auch in Ägypten im Bereich des Nils. Thor Heyerdahl hat seiner Zeit eine Atlantiküberquerung mit einem Schilfboot gemacht und so nachgewiesen, dass es auch im Altertum die technische Möglichkeit einer Atlantiküberquerung gegeben hat.

Am Hafen werden auch die Eintrittskarten für die Schilfinseln verkauft. Dabei sind wir von dem Verkäufer über das Ohr gehauen worden, denn er hat uns einen überhöhten Preis für die Tickets bezahlen lassen, die eigentlich einen Festpreis haben. Wir hatten ihn am nächsten Tag zur Rede gestellt, aber er schaltete auf stur.

Am Hafen organisierten wir außerdem eine Fahrt zur Insel Amantani mit Übernachtung, die wir am nächsten Tag antreten wollten.

Amantani, Insel der Stille:
Nach 4 1/2 Stunden Bootsfahrt erreichten wir die kleine Insel Amantani. Die eigentliche Bootsfahrt ist kürzer, aber es wurde ein kurzer Zwischenhalt auf den Schilfinseln der Uros eingelegt. Somit war unsere Fahrt zu den Uros vom Vortag eigentlich überflüssig.

Die Inseln Amantani beeindruckte uns wegen ihrer Abgelegenheit und Atmosphäre. Obwohl auf dieser Insel über 2500 Menschen leben, ist alles mit mehreren dörflichen Zentren recht weitläufig besiedelt. Die Menschen leben von Landwirtschaft, Tourismus, Fischfang und Steinabbau. Es gibt keine Autos und keine Straßen, nur Wege und Pfade.

Die Insellandschaft wird durch zwei größere Hügel (Patchamama=Erdmutter und Patchapapa=Erdvater), die über 4000 Meter hoch sind, geprägt. Auf beiden Hügeln wird bis oben hin Feldbau betrieben, wie auch an vielen anderen Stellen der Insel. Auf Patchapapa gibt es ein Museum zur Inselgeschichte. Beide 4000er haben auf ihrem höchsten Punkt eine kleine Ruinenanlage.  Auf Patchamama hielt eine religiöse Sekte eine öffentliche Zeremonie in der dortigen Ruinenanlage ab.

Schon bei unserer Wanderung auf die beiden Hügel, sind uns die gelegentlich anzutreffenden
Steinmetze aufgefallen. Sie meißeln aus den allerorts aus dem Erdreich ragenden Felsen Steinplatten welche zum Ofenbau genutzt werden.

Untergebracht waren wir, wie die anderen Touristen, bei Bauern. Eine etwas unschöne Situation ergab sich, als wir zu fünft in einen Raum schlafen sollten, in dem  grade mal für drei schmale Betten Platz war. Nach einigen hin und her mit unseren Wirtsleuten, wurden Axel und Ina bei anderen Inselbewohnern einquartiert.

Auf Amantani gibt es keine Hotels oder Pensionen, anders wie z.B. auf der Isla del Sol. Touristen werden grundsätzlich privat einquartiert. Es ergibt sich so für Touristen die einmalige Gelegenheit, ein wenig vom Leben der peruanischen Landbevölkerung mitzubekommen.

Am zweiten Tag sind German und ich in 9 Stunden um die Inseln gewandert. Wir sind dabei überwiegend am Strand gelaufen, welcher überall aus mehr oder minder großen Steinen besteht. Fehlender Sandstrand und die kühlen Temperaturen des Wassers haben uns davon abgehalten, zu baden. Die abwechselnde Aussicht auf das Wasser, das Ufer und auf das Inselinnere hatte einen dafür aber entschädigt.























Puno, das zweite Mal:

Zurück in Puno, fiel die Hektik, der Lärm und der Dreck nach unserer Rückkehr noch mehr auf. Aber am nächsten Morgen ging es schon weiter nach Arequipa.

Marian verabschiedete sich schon in Puno von uns , da sein Urlaub zu Ende war. Er ist von der Stadt Juliaca, die in der Nähe von Puno liegt,  zurück nach Lima geflogen, da Puno selber keinen Flughafen hat. Von Lima aus flog er weiter nach Europa.


Arequipa,die weiße Stadt:

Die Fassaden der Kolonialbauten Arequipas wurden aus dem weißgrauen Sillar errichtet und auch bei Gebäuden neuerer Zeit ist dies manchmal der Fall. Das gibt der Stadt ein helles und freundliches Antlitz.  Verstärkt wird dieser Eindruck durch das sonnige und trockende Klima.Arequipa wird daher auch weiße Stadt genannt, dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine armen und heruntergekommenen Ecken gibt. Aber im Vergleich zu den anderen Städten, welche wir besuchten, waren wir der Meinung, dass es die bisher schönste ist. Selbst die Frauen in Arequipa scheinen schöner zu sein, als in anderen Landesteilen. Dies berichtete mir schon ein Bergkamerad, der mit einer Peruanierin aus Arequipa zusammengelebt hat.

Neben der verwendeten Gesteinsart fällt der Formstil bei den Sakralbauten auf. Es gibt keine Spitzdächer sondern Kuppeln und Flachdächer. Die so gestalteten Kolonialbauten haben dadurch ein eher mediterranes, ja fast orientalisches Flair. Dieser Stil hat sich im Laufe der Jahrhunderte jedoch nicht aus ästhetischen Gründen entwickelt, sondern wegen der vielen Erdbeben, durch die sich gezeigt hat, dass grade Kuppeldächer besonders erdbebensicher sind.

Die Inkas verstanden es erdbebensichere Mauern zu errichten. Sie behauten und verzahnten unterschiedlich große Steine so miteinander, das noch nicht mal ein Blatt Papier zwischen sie passt. Besonders beindruckent ist, dass es sich teilweise um riesige Steinblöcke handelt, wie man in den Ruinen der Festung in Olantaytambo oder denen von Sacsayhuamán oberhalb von Cusco sehen kann. Den Steinmauern der Inkas können daher Erdbeben so gut wie nichts anhaben ( siehe o.a. Foto der Großen Inkamauer in Cusco ). Noch heute ist das Geheimnis der Steinmetze der Inkas nicht gelüftet.
German und ich besuchten das Museo Santuarios der Universidad Católica de Santa María, in dem sich das Inkamädchen Juanita befindet, welches 1995 auf dem Ampato gefunden wurde. Juanita ist eines der vielen Kinderopfer gewesen, welche die Inkas den Berggöttern darbrachten. Der Nevado Ampato sollte unser nächstes Ziel sein.

Wir informierten uns über diesen Berg beim peruanischen Bergführer Arcadio Mamani, der an den systematischen Suchen und Bergungen von Inkaopfern in großen Höhen beteiligt war. Er hat ein kleinen Laden in der Calle Jerusalén 400 AB2, in dem man Bergtouren organisieren kann. Wir haben uns bei ihm Ausrüstung geliehen und einen Jeep mit Fahrer gemietet, der uns am nächsten Tag in aller Frühe vom Hotel abholte.

Der 6288 Meter hohe Vulkan Ampato liegt ca. 160 Kilometer nördlich von Arequipa in den Cordillera Volcanica. Nach vier Stunden Fahrt überwiegend über Schotterpisten durch 
einsames, vegitationsarmes Gelände gelangten wir auf eine  Höhe von ca. 5000 Meter unterhalb der Südseite des Ampato. Von dort ging es zu Fuß zum Ausgangspunkt auf 5400 Meter, auf dem wir ein Zelt aufgeschlagen haben.

Am nächsten Morgen sollte es in aller Frühe auf den Ampato gehen. German und ich sind am nächsten Tag, nachdem wir ungefähr 400 Höhenmeter, teilweise hüfthohes Büßereis gequert hatten, auf 6000 Metern umgekehrt, weil wir total erschöpft waren. Axel hat es noch auf einen Nebengipfel geschafft. Der Hauptgipfel ist leider allen verschlossen geblieben.

Wir sind östlich von Hauptgipfel in die Südflanke eingestiegen. Wenn wir eine andere Route gewählt hätten, wäre das Büßereis vielleicht nicht so problematisch gewesen. Grundsätzlich kann man sagen, dass Büßereis am Ende der Trockenzeit besonders stark entwickelt ist, denn am Anfang der Trockenzeit liegt noch mehr Schnee, welcher sich nach und nach verfestigt und teilweise zu Büßereis durch Sonne und Wind umgeformt wird.

Civay, am Eingang der Colca-Schlucht:
Mit dem Jeep fuhren wir nach dem Abstieg vom Ampato in das Bergdorf Chivay, welches auf ca. 3600 Meter am östlichen Eingang des Colca-Canyons liegt, welche auf Nordseite des Ampato liegt. Schon auf der Herfahrt hatte Regen eingesetzt, ungewöhnlich früh für diese Jahreszeit, wie uns Einheimische sagten. Wir kamen mit der Absicht nach Chivay, um in der Colca-Schlucht das morgendliche Starten der Kondore zu beobachten.

Nachdem Fehlschlag am Ampato, konnte ich mich mit diesen Vorhaben jedoch nicht so recht anfreunden. Ich wollte noch mal einen 6000er versuchen. Vor allem wo in Peru die 6000er vor der Haustür liegen und ich noch keinen bestiegen hatte. 
German zeigte kein Interesse. 6000 Meter am Ampato erreicht zu haben reichte ihm. Axel äußerte zwar Interesse, wollte sich aber auch mit seiner Freundin Ina etwas zusammen unternehmen wollte, die an Gipfelbesteigungen kein Interesse gehabt hatte.

Ich hatte einen leichten nicht allzu hohen 6000er ins Kalkül gezogen. Es sollte der Vulkan Chachani mit 6075 Metern sein. Der Hausberg von Arequipa. Am nächsten Morgen begleiteten mich die anderen zum Busbahnhof von Chivay. Wir verabredeten, uns in dem gleichen Hotel in Arequipa wieder zu treffen.

Arequipa, auch beim zweiten Mal so schön wie zuvor:
In Arequipa nahm ich sofort Kontakt mit Arcadio Mamani und seinen Leuten auf. Mit einem seiner Mitarbeiter habe ich die Normalroute auf den Berg durchgesprochen. Etwas später kam Arcadio Mamani hinzu, der grade von einer Tour vom Chachani zurückkehrte. Er konnte mir so aktuelle Informationen vom Berg geben.

Die Wegbeschaffenheit am Berg sollte gut sein. Das Wetter war allerdings nicht ganz optimal. Daher riet er mir, möglichst früh zu gehen, denn Schlechtwetter setzt am Chachani-Massiv meist erst im Lauf des Tages ein. Chachani ist ein Wort aus der Quechua-Sprache und bedeutet Rock.

Am nächsten Vormittag holte mich der Jeep ab. Wir brauchten nur knapp 3 Stunden über größtenteils Schotterpisten. Kurz bevor mich der Jeep auf ca. 5100 Meter etwas oberhalb des Camp de Alemania absetzte, sind uns Deutsche begegnet, die vom Berg herunterkamen. Außer mir sollte am nächsten Tag kein Mensch am Berg sein. Ich entscheidete mich gleich für das 2.Camp auf ca. 5300 Metern, da ich gut akklimatisiert war.

Das 2.Camp liegt unterhalb eines Joches und ist daher recht stark den Jochwinden ausgesetzt. Die ganze Nacht zerrten und rüttelten kalte Winde am Zelt, so dass mir nur leidlich warm war. Bevor ich mich zur Nachtruhe begab, hatte ich den Weg zum Joch erkundet und setzte im Abstieg weitere Steinhaufen zu den vorhandenen hinzu, um am nächsten Morgen im Dunkeln besser den Weg hinauf zu finden.

Die Nacht verbrachte in einem Rhythmus aus ein, zwei Stunden Schlaf und zwischendurch etwas Essen und Trinken. Ich war nicht mehr so nervös wie am Ampato, wo mir die Nervosität den Schlaf geraubt hatte. Ich war ganz im Handeln. Weder Psyche, noch Körper leisteten sich unangenehme Sondereinlagen. Alles war für den großen Sprung über die 6000 Metermarke bereit.

Gegen vier war es soweit. Ein Kurzfrühstück, Umziehen, den Rucksack komplettiert und
 Aufbruch. Der Wind war immer noch stark und böig, hatte aber in der Nacht gedreht und wehte von Süden -der guten Wetterseite. So funktioniert also das Wetter am Chachani, der eine große Barriere für das schlechte Wetter aus Norden ist und dafür mitsorgt, dass Arequipa oft schönes Wetter hat.

Mit kalten Händen und Füßen setzte ich mich in Bewegung. Erst zum Joch hinauf und über dessen breiten Sattel auf die Südseite des ersten von zwei 5000er, mit Namen Angel und Fátima, welche ich auf dem Weg zum Chachani hinauf queren musste. Am Ende der ersten Querung ging es kurz hinab in die Einsattelung zwischen beiden 5000ern. Dieser Abstieg tat mir besonders leid, denn in der großen Höhe machen Gegenanstiege noch weniger Freude.

Dann der zweite 5000er Fátima, auf dessen Südostflanke ich über festen, feinen Schotter rapide Höhe gewann. Büßereis kam nur selten vor, war dann nicht sonderlich hoch und war in Laufrichtung ausgerichtet. Der Trampelpfad Richtung Gipfel war zwar nicht sonderlich breit, aber recht gut zu erkennen.

Vom zweiten 5000er setzte ich ohne großen Höhenverlust auf der Südost- Flanke des Chachani zum Gipfelsturm an. Gegen 9:00 Uhr stand ich zum ersten Mal auf einem 6000er, auf dessen Gipfel sich nicht ein, sondern gleich mehrere kleine Gipfelkreuze befinden. Ich fühlte mich angestrengt, aber gut. Hände und Füße waren inzwischen warm. Und ich wusste, dass der Rückweg mir keine Schwierigkeiten bereiten würde. Der Chachani ist zwar ein anstrengender Berg, aber auf der Normalroute ohne Gletscher und technische Schwierigkeiten.

Nach zweieinhalb Stunden war ich zurück am Zelt, obwohl ich kurz vor dem Joch ein Stückchen des Weges verfehlt hatte. Bei einem dadurch begründeten kurzen Gegenanstieg, merkte die Anstrengung der letzten Stunden deutlich. Am Zelt ließ ich mir Zeit. Ich ruhte mich aus und baute anschließend in alle Ruhe das Zelt ab. Dann erst stieg ich zum Camp de Alemania ab, wo der Jeep auf mich wartete.


























Zurück in Arequipa traf ich mich am Abend mit den anderen im Hotel Regis.

Am nächsten Tag, den letzten für German und mich in der weißen Stadt, hatten wir beide noch zwei Dinge zu erledigen. Zunächst wollten wir unsere Rückflüge bestätigen lassen. Nach einigem Hin und Her haben wir feststellen müssen, dass der gebuchte Rückflug von Arequipa nach Lima mit Lan Peru storniert worden war. Wir hatten uns daraufhin für den nächsten Flug nach Lima umbuchen lassen. Die Flüge nach Deutschland ließen sich problemlos bestätigen. Flugbestätigungen sind also angeraten.

Hiernach sahen wir uns das Frauenkloster St.Catalina an, welches im Jahre 1579 gegründet wurde und eine Fläche von rund 25000 Quadratmetern umfasst.
Eine Stadt in der Stadt mit einer abwechslungsreichen Architektur, die von den Farben Terrakotta und Blau dominiert wird, wobei die ursprünglich Weiß die dominierenden Farbe war. An einigen Stellen meinte ich jedoch, immer noch die klösterlich Atmosphäre von Stille und Kontemplation zu spüren. Das Kloster öffnete sich für Besucher in den 70er Jahren. In dieser Zeit wurde, auf Druck der Stadt, im Kloster erstmalig fließend Wasser und Strom installiert. Eine über die Jahre kleiner gewordene Anzahl von Nonnen lebt heute zurückgezogen in einem kleinen, für die Öffentlichkeit gesperrten Bereich des Klosters.
Wie die Innenstadt von Arequipa gehört dieser sehenswerte Komplex zum Weltkulturerbe der UNESCO.


























Am frühen Morgen brachte ein Taxi German und mich zum Flughafen. Ina und Axel verließen mit uns zeitgleich das Hotel. Sie wollten mit dem Bus nach Nazca fahren, um die Landschaftszeichnungen des verschwundenen Volkes der Nazca zu besuchen. Danach wollten beide die Küstenwüste hoch nach Lima, um eine Woche später ebenfalls nach Hause zu fliegen. Wir nahmen Abschied voneinander und einer schönen, gemeinsamen verbrachten Zeit.
Lima,Rücksprungpunkt nach Europa:
Am frühen Sonntagmorgen des 1.Oktober landeten German und ich nach rund vier Wochen wieder in Lima. Zunächst ging es ins Hotel Espania, welches uns schon bei der Ankunft beherbergt hatte. Dort buchte nur ich ein Zimmer, da mein Flug erst am nächsten Tag ging. Bis zu Germans Abflug am Abend blieb uns noch etwas Zeit, die wir nutzten, um uns das interessante Museo Nacional de Arquelogía, Antroplogía e Historia  anzusehen.

Besonders interessant fanden wir den präkolumbianischen Bereich. Dort bekommt man einen guten Überblick über die verschiedenen präkolumbianischen Völker Perus und ihrer Kultur. Besonders betont wird dabei die kulturelle, teilweise stark aufeinander aufbauende Entwicklung der verschiedenen Kulturen Perus. Dies kann man gut an der Keramik beobachten, deren Elemente in verschiedenen in zeitlicher Abfolge stehenden Kulturen auftauchen, so z.B. an den doppelhalsigen Tonkannen.
Vor meinem Abflug am Montag hatte ich eine Führung im Museo del Tribunal de la Inquisición mitgemacht. Dieses Museum befindet sich in einem Gebäude neben dem Parlament. Dort hatte ab dem 16.Jahrhundert für rund 250 Jahre die peruanische Inquisition ihren Sitz. Im Vergleich zur spanischen Inquisition soll die peruanische, mit milderen Verhörmethoden und deutlich weniger Hinrichtungen, harmloser gewesen sein.

Am spätem Nachmittag ging es auch für mich zurück nach Hause. Nach einem kleinen Durcheinander beim Checkin des Fluges Lima -> Madrid der Fluggesellschaft Iberia durch Doppelbelegungen ging es mit Verspätung Richtung Europa. Aus dem Fenster blickte ich noch ein letztes Mal auf das im trüben Wetter liegende Flughafengelände, bevor das Flugzeug in den niedrigen Schichtwolken verschwand, die Lima schon bei meiner Ankunft verhüllten.


Reiseführer
"Peru,Westbolivien" Frank Herrmann, Verlag Stefan Loose
"Peru" Oskar E. Busch, Bergverlag Rother
"Peru" Charlotte Beech, Rob Rachowietki, Verlag Lonely Planet
"Peru - Trekking Guide" Matthias Wittber, Bruckmann Verlag
"Peru /Bolivien" Kai Ferreira Schmidt, Reise Know-How Verlag Hermann
The Andes - A Guide for Climbers"  John Biggar

Karten:
Peruanische Karten waren 2006 in Deutschland schwierig zu bekommen.
Besonders die 1:100 000 des Instituto Geografico Nacional, welche sich zum Wandern eignen und die detailliertesten Karten sind, wenn man von einigen lokalen Ausnahmen absieht.
Man soll beim Instituto Geografico Nacional in Lima auch direkt die Karten erwerben können.

Wir haben uns diese Karten beim US-amerikanischen Kartenhändler Omnimap bestellt, der viele dieser Karten hat oder längerfristig besorgen kann.
Kurzfristig bekamen wir ein Teil der Karten in Papier zugesandt und ein anderer Teil konnten wir uns in TIF-Format herunterladen. Die Karten in elektronischer Form druckte ich dann -in einzelne Segmente zerlegt- in DIN A4 Format auf einem Farblaser-Drucker aus.

Einige dieser Karten gibt es auch im Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin.


Stand Februar 2008, optimiert für eine Bildschirmauflösung von 1280 x 1024




zurück zur Startseite